Jürgen-Friedrich Westermann
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Update 2012
C: jorbas.de

 
Das Klavier in seiner Entwicklung

Hammerklaviere

 


Bild 3 Der Inharmonizitätsverlauf ist nie mathematisch gleichförmig. Größere Abwechungen von der ldealkurve zeigen sich, je niedriger die Klaviere gebaut sind. Die rote Linie zeigt den Inharmonizitätsverlauf eines Kleinpianos von 98 cm, und die blaueVollinie gilt für ein Klavier von 103 cm Höhe. Die grüne,ausgeglichenere Kurve zeigt einen Flügel, der mehr als 200 cm lang ist
(vergrößern)


Phonoskopie des Klaviertons

Für diese Untersuchungen war es nötig, den Klavierton »sicht-bar« zu machen. Mit der bekannten Oszillografentechnik, über Mikroprozessoren und anderen - sogar aus der Unterhaltungs-elektronik bekannten - Anzeigeverfahren ist dies möglich. Einige Ergebnisse wurden in Bild 3/5 grafisch dargestellt. Der außer-ordentlich unregelmäßige Verlauf im ersten Beispiel wurde aus einem 103 cm hohen Kleinklavier neuerer Bauart gewonnen. Allerdings beginnt das Kupfergespinst für den Baß bereits beim kleinen f, und dort ist auch ein erheblicher Sprung zu konstatie-ren, wie ebenfalls beim cis, d und dis, wo Messing als Spinn-draht eingesetzt ist. Etwas Ruhe tritt erst nach unten wieder ein, wo fortlaufend zweichörig mit Kupfer gearbeitet wurde. Das nächste Beispiel zeigt ausgeglichenere Kurven. Das Ver-suchsinstrument ist ein nur 98 cm hohes Geyer-Kleinklavier. Der umsponnene Baßbereich ist nach Versuchen des Herstellers reduziert worden. Vor der Kreuzung setzt der Produzent für das Instrument jetzt nur noch Blankbezug ein. Die Klangcharakteristik ist für diese Instrumentenklasse durchaus befriedigend. Wie zu erwarten, glätten sich die Inharmonizitäts-Kurven im Diagramm für einen modernen, 210 cm langen, Blüthner-Flügel (Aliquotsaiten hierbei unberücksichtigt). Wobei nicht außer acht gelassen werden darf, daß auch die akustische Anlage eines solchen Instruments dem Kleinklavier erheblich überlegen sein muß. Dieser Flügel bringt schon einen bedeutenden Vorteil mit: vorwiegend Agraffen-Führung zum klingenden Teil der Saite. Selbstverständlich sind auch die Stegverhältnisse wesentlich gün-stiger gestaltet, was sich immer nur bei ausgiebigeren Boden-anlagen bewerkstelligen läßt. Dennoch gibt es gerade bei diesem Flügel-Modell auch Problemzonen: Ziemlich lange tote Enden vom Bodensteg bis zur Saitenaufhängung an der Platte. Aber sehr interessant: Es zeigen sich geringere Schwankungen beim Stimmen unter den Diskantchören. Zu untersuchen ist, ob dies an der Einzelaufhängung jeder Saite an einem separaten Stift liegt. Gewißheit werden künftige Vergleiche der Blüthner-Variante mit neuen Bechstein- und Bösendorfer-Flügeln bringen, die auch nicht mit umgelegten Diskantsaiten ausgerüstet sind. Jede ein-zelne Saite ist mit einer Öse am Anhängestift der Platte be-festigt. Bisher zeigt das Oszillogramm ein konstanteres Stehen-bleiben der linken Saite dieser dreichörigen Bezüge; und zwar, wenn beim Stimmen die Reihenfolge links - Mitte - rechts be-nutzt und sehr stark angeschlagen wird. Es leuchtet ein, daß die hier dargestellten - und in jedem Instru-ment anders gelagerten - Inharmonizitätserscheinungen einen gravierenden Einfluß auf die Stimmtechnik haben müssen. Sie beeinflussen oft auch nachhaltig das Urteil von Interpreten über die Qualität einer Stimmung. Daher ist der Klavierstimmer immer genötigt, Kompromisse zu schließen, seinen guten Geschmack walten zu lassen und bei jedem Flügel oder Piano erneut seine Erfahrungen für das opti-male Ergebnis einzubringen.

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