Jürgen-Friedrich Westermann
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Fundamentals of Piano Practice

© Copyright 1991, 1994, 1999, 2001-2003. Kein Teil der nachfolgenden Dokumente/ Seiten darf ohne die Namen des Autors
Chuan C. Chang und des Übersetzers Edgar Lins sowie dieses Copyrightvermerks heruntergeladen oder vervielfältigt werden.

Stimmen des Klaviers

Wie man anfängt

 


Wie man anfängt
Ohne einen Lehrer können Sie nicht tief in das Stimmen eintauchen. Sie werden schnell Ihren Bezugspunkt verlieren und keine Vorstellung haben, wie Sie wieder zurückkommen. Deshalb müssen Sie zunächst bestimmte Stimmverfahren lernen und üben, damit Sie am Ende nicht mit einem unspielbaren Klavier dastehen, das Sie nicht wiederherstellen können. Dieser Abschnitt ist ein Versuch, Sie auf die Stufe zu bringen, bei der Sie ein richtiges Stimmen versuchen können, ohne auf Schwierigkeiten dieser Art zu stoßen.

Als erstes müssen Sie lernen, was man tun kann und was nicht, um zu vermeiden, daß Sie das Klavier zerstören, was leicht geschehen kann. Wenn man eine Saite zu stark spannt, dann bricht sie. [Verletzungsgefahr!] Die anfänglichen Anweisungen sind dafür gedacht, Saitenbrüche aufgrund von amateurhaftem Vorgehen zu minimieren, lesen Sie sie deshalb sorgfältig. Sie müssen im voraus planen, was Sie tun wenn eine Saite bricht. Eine gebrochene Saite ist, auch wenn Sie über längere Zeit nicht ersetzt wird, für sich genommen keine Katastrophe für das Klavier. Es ist jedoch wahrscheinlich klug, die ersten Übungen zu machen, kurz bevor man die Absicht hat, seinen Stimmer zu sich zu bitten. Wenn Sie erst wissen wie man stimmt, ist ein Saitenbruch ein seltenes Problem, außer bei sehr alten oder mißhandelten Klavieren. Die Stimmwirbel werden während des Stimmen um solch kleine Beträge gedreht, daß die Saiten fast nie brechen. Ein verbreiteter Fehler, der von Anfängern begangen wird, ist, den Stimmhammer am falschen Stimmwirbel anzusetzen. Da das Drehen des Wirbels keine hörbare Veränderung bewirkt, wird dann weitergedreht bis die Saite bricht. Eine Möglichkeit, das zu vermeiden, ist, immer damit zu beginnen, tiefer zu stimmen, wie es unten empfohlen wird, und niemals den Wirbel zu drehen, ohne den Ton anzuhören.

Die wichtigste Gesichtspunkt für einen beginnenden Stimmer ist, den Zustand des Stimmstocks zu bewahren. Der Druck des Stimmstocks auf die Wirbel ist enorm. Sie dürfen das natürlich niemals tun, aber angenommen Sie würden den Wirbel sehr schnell um 180 Grad drehen, wäre die dabei an der Fläche zwischen Wirbel und Stimmstock erzeugte Hitze ausreichend, um das Holz zu verbrennen und seine molekulare Struktur zu verändern. Es ist klar, daß alle Drehungen des Wirbels in langsamen, kleinen Schritten ausgeführt werden müssen. Wenn Sie den Wirbel durch Drehen entfernen müssen, drehen Sie ihn nur eine viertel Drehung (gegen den Uhrzeigersinn), warten Sie einen Moment bis sich die Hitze von der Grenzfläche weg verteilt hat, dann wiederholen Sie den Vorgang, usw., um eine Beschädigung des Stimmstock zu vermeiden.

Ich werde alles am Beispiel des Flügels erklären, die entsprechenden Bewegungen für "Aufrechte" sollten aber offensichtlich sein. Es gibt beim Stimmen zwei grundlegende Bewegungen. Die erste ist die Drehung des Wirbels, so daß die Saite entweder angezogen oder entspannt wird. [Mit "wiegen" ist im folgenden kein wildes Hin- und Herschaukeln des Stimmwirbels gemeint, sondern jeweils das behutsame Ziehen von der Saite weg bzw. behutsame Nachgeben zur Saite hin!] Die zweite ist, den Wirbel rückwärts zu Ihnen hin zu wiegen (um an der Saite zu ziehen) oder ihn vorwärts zu wiegen, nach der Saite zu, um sie nachzulassen. Wenn die wiegende Bewegung extrem ausgeführt wird, vergrößert sie das Loch und beschädigt den Stimmstock. Beachten Sie, daß das Loch an der Oberseite des Stimmstocks ein wenig elliptisch ist, weil die Saite den Wirbel in Richtung der Hauptachse der Ellipse zieht. Darum vergrößert ein kleines Wiegen rückwärts die Ellipse nicht, weil der Wirbel durch die Saite immer in das vordere Ende der Ellipse gezogen wird. Auch ist der Wirbel nicht gerade sondern wird durch den Zug der Saite elastisch zur Saite hin gebogen. Deshalb kann die wiegende Bewegung für das Bewegen der Saite sehr effektiv sein. Sogar ein geringes Maß an Vorwärtswiegen, innerhalb der Elastizität des Holzes, ist unschädlich. Anhand dieser Überlegungen wird deutlich, daß Sie die Drehung benutzen müssen, wann immer sie möglich ist, und die wiegende Bewegung nur wenn sie absolut notwendig ist. Nur sehr kleine wiegende Bewegungen sollten angewandt werden. Bei den extrem hohen Noten (die zwei obersten Oktaven), ist die für das Stimmen der Saite notwendige Bewegung so gering, daß Sie eventuell nicht in der Lage sind, sie angemessen durch das Drehen des Wirbels zu kontrollieren. Das Wiegen bietet eine viel feinere Kontrolle und kann für diese abschließende, winzige Bewegung benutzt werden, um die Saite in perfekte Stimmung zu bringen.

Was ist nun der einfachste Weg, mit dem Üben zu beginnen? Lassen Sie uns zunächst die am einfachsten zu stimmenden Noten auswählen. Diese liegen in der C3-C4 Oktave. Tiefere Noten sind wegen ihres hohen harmonischen Gehalts schwieriger zu stimmen, und die höheren Noten sind schwierig, weil das für das Stimmen notwendige Maß der Wirbeldrehung mit steigender Tonhöhe abnimmt. Beachten Sie, daß C4 für das mittlere C steht; das H direkt darunter ist H3 und das D direkt über dem mittleren C ist D4. D.h. die Oktavnummer 1, 2, 3, . . . ändert sich beim C, nicht beim A. Wählen wir das G3 als unsere Übungsnote und fangen wir mit dem Numerieren der Saiten an. Jede Note in diesem Bereich hat 3 Saiten. Von der linken Seite beginnend, numerieren wir die Saiten 123 (für G3), 456 (für G#3), 789 (für A3), usw. Fügen Sie einen Keil zwischen den Saiten 3 und 4 ein um die Saite 3 zu dämpfen, so daß nur 1 und 2 schwingen können, wenn Sie G3 spielen. Plazieren Sie den Keil ungefähr in der Mitte zwischen Steg und Agraffe.

Es gibt zwei grundlegende Arten zu stimmen: unisono und harmonisch. Beim unisono werden die beiden Saiten identisch gestimmt. Beim harmonischen Stimmen wird eine Saite harmonisch zur anderen gestimmt, d.h. im Abstand einer Terz, Quarte, Quinte oder Oktave. Die drei Saiten jeder Note unisono zu stimmen ist einfacher als harmonisch zu stimmen, lassen Sie uns also damit beginnen.


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