Fundamentals of Piano Practice
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Stimmen des Klaviers
Stimmverfahren
Stimmverfahren
Stimmen besteht aus dem "Einstellen der Bezugsnoten" in einer
Oktave in der Nähe des mittleren C und daraus, diese Oktave passend
auf alle anderen Tasten zu "kopieren". Sie werden verschiedene
harmonische Stimmungen benötigen, um die Bezugsnoten einzustellen
und zunächst wird nur die mittlere Saite jeder Note der "Bezugsoktave"
gestimmt. Das "Kopieren" wird durch das Stimmen in Oktaven durchgeführt.
Wenn eine Saite jeder Note auf diese Art gestimmt ist, werden die restlichen
Saiten jeder Note unisono gestimmt.
Beim Einstellen der Bezugsnoten müssen wir uns entscheiden, welche
Temperatur wir benutzen möchten. Wie oben in Abschnitt 2 erklärt
wurde, sind die meisten Klaviere heutzutage auf Gleichschwebende Temperatur
(ET) gestimmt, aber die historischen Temperaturen, insbesondere die Wohltemperierten
Stimmungen (WT) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Deshalb habe ich
ET und eine WT, Kirnberger II (K-II), für dieses Kapitel ausgewählt.
K-II ist eine der am leichtesten zu stimmenden Temperaturen; deshalb werden
wir diese zuerst ansehen. Die meisten, die nicht mit den verschiedenen
Temperaturen vertraut sind, werden zunächst keinen Unterschied zwischen
ET und K-II bemerken; sie werden beide im Vergleich zu einem verstimmten
Klavier hervorragend klingen. Auf der anderen Seite sollten die meisten
Klavierspieler einen deutlichen Unterschied hören und in der Lage
sein, eine Meinung oder eine Vorliebe zu entwickeln, wenn man ihnen bestimmte
Musikstücke vorspielt und die Unterschiede aufzeigt. Der einfachste
Weg für Außenstehende, sich die Unterschiede anzuhören,
ist, ein modernes elektronisches Klavier zu benutzen, das alle diese Temperaturen
eingebaut hat, und dasselbe Stück mit jeder der Temperaturen zu spielen.
Benutzen Sie als ein leichtes Teststück z.B. den ersten Satz von
Beethovens Mondschein-Sonate; als ein schwierigeres Stück können
Sie den dritten Satz seiner Waldstein-Sonate benutzen. Probieren Sie auch
ein paar Ihrer Lieblingsstücke von Chopin aus. Mein Vorschlag für
einen Anfänger ist, zuerst K-II zu lernen, so daß man ohne
zu viele Schwierigkeiten anfangen kann und dann ET zu lernen, wenn man
schwierigere Aufgaben in Angriff nehmen kann. Ein Nachteil dieses Plans
ist, daß man eventuell K-II so sehr gegenüber ET bevorzugt,
daß man sich nie dazu entschließt, ET zu lernen. Wenn man
sich an K-II gewöhnt hat, wird ET ein wenig ungenügend oder
"schmutzig" klingen. Man kann jedoch nicht wirklich als Stimmer
angesehen werden, bevor man nicht ET stimmen kann. Auch gibt es viele
WTs, auf die Sie vielleicht einen Blick werfen möchten, die in verschiedener
Hinsicht K-II überlegen sind.
WT-Stimmungen sind wünschenswert, weil sie perfekte Harmonien haben,
die im Zentrum der Musik stehen. Sie haben jedoch einen großen Nachteil.
Weil die perfekten Harmonien so schön sind, treten die Dissonanzen
in den "Wolfs"-Tonleitern hervor und sind sehr unangenehm. Nicht
nur das, sondern jede Saite, die ein wenig aus der Stimmung ist, ist sofort
zu erkennen. Deshalb erfordern WT-Stimmungen ein viel häufigeres
Stimmen als ET. Man könnte meinen, daß ein leichtes Verstimmen
der Unisono-Saiten bei ET genauso unangenehm wäre, aber offenbar
sind, wenn die Intervalle wie bei der ET aus der Stimmung sind, die geringfügigen
Abweichungen in der Stimmung der Unisono-Saiten bei ET weniger wahrnehmbar.
Deshalb kann für Klavierspieler, die ein sensibles Gehör für
das Stimmen haben, WT ziemlich unangenehm sein, solange sie ihr Klavier
nicht selbst stimmen können. Das ist ein wichtiger Punkt, weil die
meisten Klavierspieler, die die Vorteile der WT hören können,
sensibel für das Stimmen sind. Die Erfindung des selbststimmenden
Klaviers kann vielleicht der Retter der WT sein, weil das Klavier immer
richtig gestimmt sein wird. Deshalb wird WT eventuell nur durch elektronische
und selbststimmende Klaviere (wenn sie verfügbar werden - s. Abschnitt
IV.6 "Die Zukunft des Klaviers") eine breite Zustimmung finden.
Sie können das Stimmen in ET überall beginnen, aber die meisten
Stimmer benutzen die Stimmgabel A440 um anzufangen, weil Orchester im
allgemeinen nach A440 stimmen. Das Ziel bei K-II ist, C-Dur und so viele
Tonarten "in der Nähe" wie möglich rein zu haben (mit
reinen Intervallen), weshalb das Stimmen mit dem mittleren C (C4 = 261,6
- die meisten Stimmer benutzen die C523,3-Stimmgabel um das mittlere C
zu stimmen) begonnen wird. Nun ist das aus K-II resultierende A, wenn
man vom richtigen C aus stimmt, nicht das A440. Deshalb benötigen
Sie zwei Stimmgabeln (A und C), um sowohl ET als auch K-II stimmen zu
können. Alternativ können Sie nur mit einer C-Gabel beginnen
und fangen das Stimmen in ET bei C an. Zwei Stimmgabeln zu haben ist ein
Vorteil, denn egal ob Sie von C oder von A aus starten, können Sie
sich selbst überprüfen, wenn Sie bei ET bei der anderen Note
ankommen.
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