Fundamentals of Piano Practice
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Stimmen des Klaviers
Unisono stimmen
Unisono stimmen
Stecken Sie nun den Stimmhammer auf den Wirbel für Saite 1. Wir werden
die Saite 1 nach Saite 2 stimmen. Die Stimm-Bewegung, die Sie üben
werden ist:
tiefer
höher
tiefer
höher
tiefer
Außer bei (1) muß jede Bewegung kleiner als die vorhergehende
sein. Wenn Sie besser werden, werden Sie Schritte passend hinzufügen
oder weglassen. Wir nehmen an, daß die beiden Saiten fast gestimmt
sind. Während Sie stimmen müssen Sie zwei Regeln beachten:
Drehen Sie nie einen Wirbel, wenn Sie nicht gleichzeitig auf den Ton
hören.
Lassen Sie nie den Druck auf den Griff des Stimmhammers nach, bis diese
Bewegung komplett ist.
Fangen wir z.B. mit Bewegung (1) tiefer an: spielen Sie die Note alle
ein oder zwei Sekunden mit der LH, so daß es einen dauernden Ton
gibt, während Sie das Ende des Hammergriffs mit dem Daumen und dem
Zeigefinger von sich weg drücken. Spielen Sie die Note so, daß
Sie einen fortwährenden Ton aufrecht erhalten. Heben Sie die Taste
nicht an, egal wie lang, da dies den Ton stoppt. Halten Sie die Taste
unten und spielen Sie mit einer schnellen Auf- und Abbewegung, so daß
der Ton nicht unterbrochen wird. Der kleine Finger und der Rest Ihrer
RH sollten gegen das Klavier abgestützt werden. Die erforderliche
Bewegung des Hammers ist nur ein paar Millimeter groß. Zunächst
werden Sie einen steigenden Widerstand spüren, und dann wird der
Wirbel anfangen sich zu drehen. Bevor der Wirbel anfängt sich zu
drehen, sollten Sie eine Veränderung im Ton hören. Hören
Sie darauf, wie die Saite 1 tiefer wird während Sie drehen und eine
Schwebung mit der mittleren Saite erzeugt; die Schwebungsfrequenz nimmt
während Sie drehen zu. Hören Sie bei einer Schwebungsfrequenz
von 2 bis 3 je Sekunde auf. Das äußere Ende des Hammergriffs
sollte sich weniger als einen cm bewegen. Erinnern Sie sich daran, daß
Sie nie den Wirbel drehen, wenn kein Ton zu hören ist, weil Sie sonst
sofort in Bezug auf die Änderung der Schwebungen die Orientierung
verlieren. Halten Sie aus demselben Grund immer einen konstanten Druck
auf den Hammer aufrecht bis die Bewegung abgeschlossen ist.
Was ist die rationale Erklärung für die o.a. 5 Bewegungen?
Angenommen, die beiden Saiten sind vernünftig gestimmt, dann stimmen
Sie bei Schritt (1) die Saite 1 tiefer um sicherzustellen, daß Sie
in Schritt (2) den Stimmpunkt passieren [d.h. den Punkt, an dem die Saite
genau richtig gestimmt ist]. Das schützt auch gegen die Möglichkeit,
daß Sie den Hammer auf den falschen Stimmwirbel gesetzt haben; solange
Sie tiefer stimmen, werden Sie niemals eine Saite zerbrechen.
Nach (1) sind Sie mit Sicherheit tiefer, so daß Sie in Schritt
(2) auf den Stimmpunkt hören können während Sie durch ihn
hindurchkommen. Gehen Sie darüber hinaus, bis Sie eine Schwebungsfrequenz
von ungefähr 2 bis 3 je Sekunde auf der höheren Seite hören
und stoppen Sie. Sie wissen nun wo der Stimmpunkt ist und wie er klingt.
Der Grund dafür, so weit über den Stimmpunkt hinaus zu gehen,
ist, daß Sie den Wirbel einstellen möchten wie oben erklärt.
Kehren Sie nun zu tiefer zurück, Schritt (3), aber stoppen Sie dieses
Mal direkt hinter dem Stimmpunkt sobald Sie irgendwelche einsetzenden
Schwebungen hören können. Der Grund, warum man nicht zu weit
hinter den Stimmpunkt kommen möchte, ist, daß man nicht das
"Einstellen des Wirbels" aus Schritt (2) rückgängig
machen möchte. Achten Sie wieder genau darauf, wie der Stimmpunkt
klingt. Er sollte perfekt sauber und rein klingen. Dieser Schritt stellt
sicher, daß Sie den Wirbel nicht zu weit eingestellt haben.
Führen Sie nun das endgültige Stimmen durch, indem Sie in Richtung
höher gehen (Schritt 4), dabei so wenig wie möglich über
die perfekte Stimmung hinausgehen und die Saite dann durch Drehen nach
tiefer (Schritt 5) in die endgültige Stimmung bringen. Beachten Sie,
daß Ihre letzte Bewegung immer tiefer sein muß, um den Wirbel
einzustellen. Wenn Sie gut darin werden, könnten Sie in der Lage
sein, das Ganze in drei Bewegungen (tiefer, höher, tiefer) durchzuführen.
Idealerweise sollten Sie von Schritt (1) bis zur endgültigen Stimmung
den Ton ohne Unterbrechung aufrecht halten, und Sie sollten immer Druck
auf den Griff ausüben, niemals den Hammer loslassen. Am Anfang werden
Sie das wahrscheinlich Bewegung für Bewegung ausführen müssen.
Wenn Sie es beherrschen, wird die ganze Durchführung nur ein paar
Sekunden dauern. Aber zunächst wird es viel länger dauern. Bis
Sie Ihre "Stimmuskeln" entwickelt haben, werden Sie schnell
ermüden und von Zeit zu Zeit aufhören müssen um sich zu
erholen. Das gilt nicht nur für die Hand- und Armmuskeln, auch die
erforderliche Konzentration des Geistes und des Gehörs auf die Schwebungen
kann eine große Anstrengung sein und kann schnell Ermüdung
verursachen. Sie müssen schrittweise eine "Stimmausdauer"
entwickeln. Die meisten kommen besser zurecht, wenn Sie nur mit einem
statt mit beiden Ohren hören; drehen Sie deshalb Ihren Kopf um festzustellen,
welches Ohr besser ist.
Der verbreitetste Fehler, den Anfänger in diesem Stadium begehen,
ist, zu versuchen auf die Schwebungen zu hören und dabei die Stimmbewegung
zu unterbrechen. Schwebungen sind schwer zu hören, wenn sich nichts
ändert. Wenn der Wirbel nicht gedreht wird, ist es schwierig zu entscheiden,
welche der vielen Dinge, die man hört, die Schwebung ist, auf die
man sich konzentrieren muß. Was Stimmer tun, ist, den Hammer weiterhin
zu drehen und dann auf die Veränderungen der Schwebungen zu hören.
Wenn die Schwebungen sich ändern, ist es einfacher, die einzelne
Schwebung zu identifizieren, die man für das Stimmen dieser Saite
benutzt. Deshalb wird es nicht einfacher, wenn man die Stimmbewegung verlangsamt.
Somit bewegt sich der Anfänger auf einem schmalen Grat. Wenn man
den Wirbel zu schnell dreht, bricht die Hölle los und man verliert
die Orientierung. Wenn man auf der anderen Seite zu langsam dreht, wird
es schwierig, die Schwebungen zu identifizieren. Arbeiten Sie deshalb
daran, den Bereich der Bewegung zu bestimmen, den Sie benötigen,
um die Schwebungen zu erkennen und die richtige Geschwindigkeit, mit der
Sie den Wirbel beständig drehen können, um die Schwebungen entstehen
und verschwinden zu lassen. Falls Sie sich hoffnungslos verirrt haben,
dämpfen Sie die Saiten 2 und 3, indem Sie einen Keil zwischen sie
setzen, spielen Sie die Note und hören Sie, ob Sie eine andere Note
auf dem Klavier finden, die der Note nahe kommt. Wenn die andere Note
tiefer ist als G3, dann müssen Sie höher stimmen, um zurückzukommen,
und umgekehrt.
Nun, da Sie die Saite 1 mit Saite 2 gleich gestimmt haben, entfernen
Sie den Keil und setzen Sie ihn so, daß Saite 1 gedämpft wird
und die Saiten 2 und 3 frei schwingen können. Stimmen Sie Saite 3
nach Saite 2. Wenn Sie zufrieden sind, entfernen Sie den Keil und hören
Sie, ob das G nun frei von Schwebungen ist. Sie haben eine Note gestimmt!
Wenn das G ziemlich gut gestimmt war bevor Sie angefangen haben, haben
Sie nicht viel erreicht; finden Sie eine Note in der Nähe, die aus
der Stimmung ist, um zu sehen, ob Sie sie "reinigen" können.
Beachten Sie, daß Sie bei diesem Schema immer eine einzelne Saite
nach einer anderen Saite stimmen. Im Prinzip sind, wenn Sie wirklich gut
sind, die Saiten 1 und 2 perfekt gestimmt, nachdem Sie mit dem Stimmen
von 1 fertig sind, so daß Sie den Keil nicht mehr brauchen. Sie
sollten in der Lage sein, Saite 3 nach den zusammen schwingenden 1 und
2 zu stimmen. In der Praxis funktioniert das nicht, bis Sie es wirklich
beherrschen. Das kommt von einem Phänomen, das man Mitschwingung
nennt.
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Danksagung
Dieses Buch ist meiner Frau Merry gewidmet, deren Liebe, Unterstützung
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