Jürgen-Friedrich Westermann
Klavier Restaurationen , Re-Design, Neu-Design
  Home
  Geschichte
  Restaurationen
  Stimmen
  Shop

Design
  Amüsantes
  Stimmkurs
  Technik& Bau
  Kontakt
  jorbas.de
  Impressum
 

Update 2012
C: jorbas.de

 
Fundamentals of Piano Practice

--------------------------------------------------------------------------------

© Copyright 1991, 1994, 1999, 2001-2003. Kein Teil der nachfolgenden Dokumente/ Seiten darf ohne die Namen des Autors
Chuan C. Chang und des Übersetzers Edgar Lins sowie dieses Copyrightvermerks heruntergeladen oder vervielfältigt werden.

--------------------------------------------------------------------------------

Stimmen des Klaviers

 

Unisono stimmen

 


Unisono stimmen
Stecken Sie nun den Stimmhammer auf den Wirbel für Saite 1. Wir werden die Saite 1 nach Saite 2 stimmen. Die Stimm-Bewegung, die Sie üben werden ist:

tiefer
höher
tiefer
höher
tiefer
Außer bei (1) muß jede Bewegung kleiner als die vorhergehende sein. Wenn Sie besser werden, werden Sie Schritte passend hinzufügen oder weglassen. Wir nehmen an, daß die beiden Saiten fast gestimmt sind. Während Sie stimmen müssen Sie zwei Regeln beachten:

Drehen Sie nie einen Wirbel, wenn Sie nicht gleichzeitig auf den Ton hören.
Lassen Sie nie den Druck auf den Griff des Stimmhammers nach, bis diese Bewegung komplett ist.
Fangen wir z.B. mit Bewegung (1) tiefer an: spielen Sie die Note alle ein oder zwei Sekunden mit der LH, so daß es einen dauernden Ton gibt, während Sie das Ende des Hammergriffs mit dem Daumen und dem Zeigefinger von sich weg drücken. Spielen Sie die Note so, daß Sie einen fortwährenden Ton aufrecht erhalten. Heben Sie die Taste nicht an, egal wie lang, da dies den Ton stoppt. Halten Sie die Taste unten und spielen Sie mit einer schnellen Auf- und Abbewegung, so daß der Ton nicht unterbrochen wird. Der kleine Finger und der Rest Ihrer RH sollten gegen das Klavier abgestützt werden. Die erforderliche Bewegung des Hammers ist nur ein paar Millimeter groß. Zunächst werden Sie einen steigenden Widerstand spüren, und dann wird der Wirbel anfangen sich zu drehen. Bevor der Wirbel anfängt sich zu drehen, sollten Sie eine Veränderung im Ton hören. Hören Sie darauf, wie die Saite 1 tiefer wird während Sie drehen und eine Schwebung mit der mittleren Saite erzeugt; die Schwebungsfrequenz nimmt während Sie drehen zu. Hören Sie bei einer Schwebungsfrequenz von 2 bis 3 je Sekunde auf. Das äußere Ende des Hammergriffs sollte sich weniger als einen cm bewegen. Erinnern Sie sich daran, daß Sie nie den Wirbel drehen, wenn kein Ton zu hören ist, weil Sie sonst sofort in Bezug auf die Änderung der Schwebungen die Orientierung verlieren. Halten Sie aus demselben Grund immer einen konstanten Druck auf den Hammer aufrecht bis die Bewegung abgeschlossen ist.

Was ist die rationale Erklärung für die o.a. 5 Bewegungen? Angenommen, die beiden Saiten sind vernünftig gestimmt, dann stimmen Sie bei Schritt (1) die Saite 1 tiefer um sicherzustellen, daß Sie in Schritt (2) den Stimmpunkt passieren [d.h. den Punkt, an dem die Saite genau richtig gestimmt ist]. Das schützt auch gegen die Möglichkeit, daß Sie den Hammer auf den falschen Stimmwirbel gesetzt haben; solange Sie tiefer stimmen, werden Sie niemals eine Saite zerbrechen.

Nach (1) sind Sie mit Sicherheit tiefer, so daß Sie in Schritt (2) auf den Stimmpunkt hören können während Sie durch ihn hindurchkommen. Gehen Sie darüber hinaus, bis Sie eine Schwebungsfrequenz von ungefähr 2 bis 3 je Sekunde auf der höheren Seite hören und stoppen Sie. Sie wissen nun wo der Stimmpunkt ist und wie er klingt. Der Grund dafür, so weit über den Stimmpunkt hinaus zu gehen, ist, daß Sie den Wirbel einstellen möchten wie oben erklärt.

Kehren Sie nun zu tiefer zurück, Schritt (3), aber stoppen Sie dieses Mal direkt hinter dem Stimmpunkt sobald Sie irgendwelche einsetzenden Schwebungen hören können. Der Grund, warum man nicht zu weit hinter den Stimmpunkt kommen möchte, ist, daß man nicht das "Einstellen des Wirbels" aus Schritt (2) rückgängig machen möchte. Achten Sie wieder genau darauf, wie der Stimmpunkt klingt. Er sollte perfekt sauber und rein klingen. Dieser Schritt stellt sicher, daß Sie den Wirbel nicht zu weit eingestellt haben.

Führen Sie nun das endgültige Stimmen durch, indem Sie in Richtung höher gehen (Schritt 4), dabei so wenig wie möglich über die perfekte Stimmung hinausgehen und die Saite dann durch Drehen nach tiefer (Schritt 5) in die endgültige Stimmung bringen. Beachten Sie, daß Ihre letzte Bewegung immer tiefer sein muß, um den Wirbel einzustellen. Wenn Sie gut darin werden, könnten Sie in der Lage sein, das Ganze in drei Bewegungen (tiefer, höher, tiefer) durchzuführen.

Idealerweise sollten Sie von Schritt (1) bis zur endgültigen Stimmung den Ton ohne Unterbrechung aufrecht halten, und Sie sollten immer Druck auf den Griff ausüben, niemals den Hammer loslassen. Am Anfang werden Sie das wahrscheinlich Bewegung für Bewegung ausführen müssen. Wenn Sie es beherrschen, wird die ganze Durchführung nur ein paar Sekunden dauern. Aber zunächst wird es viel länger dauern. Bis Sie Ihre "Stimmuskeln" entwickelt haben, werden Sie schnell ermüden und von Zeit zu Zeit aufhören müssen um sich zu erholen. Das gilt nicht nur für die Hand- und Armmuskeln, auch die erforderliche Konzentration des Geistes und des Gehörs auf die Schwebungen kann eine große Anstrengung sein und kann schnell Ermüdung verursachen. Sie müssen schrittweise eine "Stimmausdauer" entwickeln. Die meisten kommen besser zurecht, wenn Sie nur mit einem statt mit beiden Ohren hören; drehen Sie deshalb Ihren Kopf um festzustellen, welches Ohr besser ist.

Der verbreitetste Fehler, den Anfänger in diesem Stadium begehen, ist, zu versuchen auf die Schwebungen zu hören und dabei die Stimmbewegung zu unterbrechen. Schwebungen sind schwer zu hören, wenn sich nichts ändert. Wenn der Wirbel nicht gedreht wird, ist es schwierig zu entscheiden, welche der vielen Dinge, die man hört, die Schwebung ist, auf die man sich konzentrieren muß. Was Stimmer tun, ist, den Hammer weiterhin zu drehen und dann auf die Veränderungen der Schwebungen zu hören. Wenn die Schwebungen sich ändern, ist es einfacher, die einzelne Schwebung zu identifizieren, die man für das Stimmen dieser Saite benutzt. Deshalb wird es nicht einfacher, wenn man die Stimmbewegung verlangsamt. Somit bewegt sich der Anfänger auf einem schmalen Grat. Wenn man den Wirbel zu schnell dreht, bricht die Hölle los und man verliert die Orientierung. Wenn man auf der anderen Seite zu langsam dreht, wird es schwierig, die Schwebungen zu identifizieren. Arbeiten Sie deshalb daran, den Bereich der Bewegung zu bestimmen, den Sie benötigen, um die Schwebungen zu erkennen und die richtige Geschwindigkeit, mit der Sie den Wirbel beständig drehen können, um die Schwebungen entstehen und verschwinden zu lassen. Falls Sie sich hoffnungslos verirrt haben, dämpfen Sie die Saiten 2 und 3, indem Sie einen Keil zwischen sie setzen, spielen Sie die Note und hören Sie, ob Sie eine andere Note auf dem Klavier finden, die der Note nahe kommt. Wenn die andere Note tiefer ist als G3, dann müssen Sie höher stimmen, um zurückzukommen, und umgekehrt.

Nun, da Sie die Saite 1 mit Saite 2 gleich gestimmt haben, entfernen Sie den Keil und setzen Sie ihn so, daß Saite 1 gedämpft wird und die Saiten 2 und 3 frei schwingen können. Stimmen Sie Saite 3 nach Saite 2. Wenn Sie zufrieden sind, entfernen Sie den Keil und hören Sie, ob das G nun frei von Schwebungen ist. Sie haben eine Note gestimmt! Wenn das G ziemlich gut gestimmt war bevor Sie angefangen haben, haben Sie nicht viel erreicht; finden Sie eine Note in der Nähe, die aus der Stimmung ist, um zu sehen, ob Sie sie "reinigen" können. Beachten Sie, daß Sie bei diesem Schema immer eine einzelne Saite nach einer anderen Saite stimmen. Im Prinzip sind, wenn Sie wirklich gut sind, die Saiten 1 und 2 perfekt gestimmt, nachdem Sie mit dem Stimmen von 1 fertig sind, so daß Sie den Keil nicht mehr brauchen. Sie sollten in der Lage sein, Saite 3 nach den zusammen schwingenden 1 und 2 zu stimmen. In der Praxis funktioniert das nicht, bis Sie es wirklich beherrschen. Das kommt von einem Phänomen, das man Mitschwingung nennt.


--------------------------------------------------------------------------------

Danksagung

Dieses Buch ist meiner Frau Merry gewidmet, deren Liebe, Unterstützung und grenzenlose Energie mich in die Lage versetzt haben, für dieses Projekt so viel Zeit zu verwenden.
--------------------------------------------------------------------------------

Wenn Sie von diesem Buch profitiert haben und Ihre Dankbarkeit ausdrücken möchten, senden Sie bitte einen Beitrag an:
Chuan C. Chang, 35 Orchard Ln, Colts Neck, NJ 07722, USA,
um meine Ausgaben für das Schreiben dieses Buchs und die Pflege meiner Web-Pages zu bestreiten.
Wenn Sie 15$ oder mehr senden, sende ich Ihnen das Buch der 1. Ausgabe (nur in Englisch verfügbar) zu, solange der Vorrat reicht (fügen Sie Ihre Versandanschrift und Ihre E-Mail-Adresse bei). Ich übernehme das Porto und die Verpackung (1. Klasse oder Luftpost nach Übersee).
--------------------------------------------------------------------------------
Ende der Übersetzung dieser Seite Originale: http://members.aol.com/chang8828/tuning.htm (extern)
http://members.aol.com/chang8828/chromatic.htm (extern)

--------------------------------------------------------------------------------
Anregungen, Kritiken, Verbesserungsvorschläge, usw. zum rein fachlichen Inhalt bitte an den Autor (wenn möglich in Englisch) per
E-Mail: cc88m@aol.com
oder Post: Chuan C. Chang
35 Orchard Ln
Colts Neck
NJ 07722
USA
Alles weitere bitte an den Übersetzer per
E-Mail: edgar.lins@planet-school.de
oder Post: Edgar Lins
Ulmenstraße 11 b
63505 Langenselbold
Deutschland

--------------------------------------------------------------------------------

Home-Page von FOPP-DE Home-Page von Chuan C. Chang

http://www.schulseiten.de/fopp-de/tuning.html